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Unfallhergang beschreiben – So erfassen Sie alle wichtigen Details

Ein Unfall geschieht in der Regel plötzlich und hinterlässt einen kurzen, blitzartigen Eindruck – und gerade dann ist es schwer, die Ereignisse klar und vollständig zu erfassen. Doch eine präzise Beschreibung des Unfallhergangs ist gleich aus mehreren Gründen wichtig, ob für Polizei, Versicherung oder mögliche Ansprüche. Wie also bringt man alle wichtigen Details verständlich und lückenlos zu Papier?

Was ist der Unfallhergang und warum ist er so wichtig?

Der Unfallhergang umfasst die genaue Abfolge von Ereignissen und die Bewegungen aller Beteiligten, sowohl direkt vor dem Zusammenstoß als auch während des Unfalls selbst. Dazu gehört beispielsweise, wie sich die beteiligten Fahrzeuge zueinander verhielten, welche Geschwindigkeit sie hatten, in welche Richtung sie fuhren und ob es bestimmte Verkehrsregeln gab, die möglicherweise verletzt wurden. Diese detaillierte Darstellung bildet die Grundlage für die Rekonstruktion des Unfalls.

Eine klare Beschreibung hilft Versicherungen und Behörden später, die Situation objektiv zu verstehen und die Schuldfrage zu klären. Für die Versicherung ist die Schilderung des Hergangs unerlässlich, um die Berechtigung und Höhe von Ansprüchen zu prüfen und die Kosten fair zu verteilen.

Wichtig: Ein lückenlos beschriebener Hergang schützt den Geschädigten vor unberechtigten Kürzungen durch die Versicherung und hilft auch dabei, Missverständnisse bei der Schadensregulierung zu vermeiden.

Für die Polizei und eventuell hinzugerufene Sachverständige ist eine solche Beschreibung oft der erste Anhaltspunkt, um die Unfallursache nachzuvollziehen. So wird nicht nur die eigentliche Unfallszene betrachtet, sondern auch die Umstände, die zum Unfall geführt haben – wie Verkehrsfluss, Sichtverhältnisse und das Verhalten der Beteiligten.

Wie beschreibt man einen Unfallhergang – die wichtigsten Schritte

Ein Unfallhergang lässt sich am besten Schritt für Schritt beschreiben, indem Sie sich an die folgende Reihenfolge halten. Die wichtigsten Fragen, die Sie dabei beantworten sollten, sind: „Wer?“, „Was?“, „Wann?“, „Wo?“ und „Wie?“. Mit diesen “W-Fragen” im Hinterkopf fällt es leichter, die Details strukturiert darzulegen. 

Wichtige Elemente für die detaillierte Beschreibung eines Unfallhergangs

Versetzen Sie sich in die Rolle eines Reporters, um den Unfallhergang bestmöglich wiederzugeben. Hangeln Sie sich hierfür an den folgenden Punkte entlang:

  1. Fahrtrichtung und Spur: Beschreiben Sie, auf welcher Spur Sie gefahren sind und welche Fahrtrichtung Sie hatten.
  2. Position und Bewegung der beteiligten Fahrzeuge: Wer fuhr auf welcher Spur? Waren andere Fahrzeuge im Umfeld?
  3. Verkehrssituation: War dichter Verkehr? Gab es ein Stauende? War der Verkehr stockend?
  4. Geschwindigkeit: Geben Sie an, wie schnell Sie gefahren sind – eine ungefähre Angabe genügt meist.
  5. Straßenbedingungen und Wetterverhältnisse: Wie waren die Straßenverhältnisse? War es glatt, nass oder neblig?
  6. Besondere Umstände: War die Sicht eingeschränkt? Gab es plötzliche Bremsmanöver oder andere ungewöhnliche Situationen?
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Beispiel für einen Auffahrunfall

„Ich fuhr auf der rechten Spur der Stadtstraße in Richtung Zentrum. Es war dichter Verkehr und die Autos bewegten sich langsam. Plötzlich sah ich, wie das Fahrzeug vor mir abrupt bremste. Ich trat sofort auf die Bremse, konnte aber den Zusammenstoß nicht mehr vermeiden und prallte leicht gegen das Heck des Wagens vor mir. Mein Fahrzeug hatte eine Geschwindigkeit von etwa 30 km/h, als der Aufprall stattfand.“

Unfallhergang strukturiert erfassen

Oft hilft eine tabellarische Übersicht dabei, den Unfallhergang für alle Parteien klar verständlich darzustellen. Hier ein Beispiel:

ElementBeschreibung
Zeitpunkt des Unfalls15. Juni 2023, ca. 08:30 Uhr
Ort des UnfallsKreuzung Hauptstraße / Schulweg, Stadtmitte
FahrtrichtungVon Westen nach Osten, auf der rechten Spur der Hauptstraße
VerkehrssituationDicht, jedoch fließender Verkehr
WetterverhältnisseLeichter Regen, nasse Fahrbahn, gute Sicht
Beteiligte FahrzeugeFahrzeug A (mein Fahrzeug) und Fahrzeug B (von links einbiegend)
GeschwindigkeitCa. 40 km/h (mein Fahrzeug), Fahrzeug B ca. 20 km/h
UnfallhergangFahrzeug B bog plötzlich von links in meine Fahrbahn ein und missachtete das Vorfahrtszeichen.
SicherungsmaßnahmenWarnblinker und Warndreieck aufgestellt, Polizei verständigt

Praktische Tipps für eine präzise Unfallbeschreibung

Tipp 1: Objektiv und präzise bleiben

Halten Sie die Beschreibung so sachlich wie möglich. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen oder Emotionen. Beschreiben Sie einfach, was Sie wahrgenommen und getan haben. Eine objektive, nüchterne Schilderung erhöht die Glaubwürdigkeit und Klarheit Ihrer Darstellung.

Tipp 2: Verwendung von Skizzen und Fotos

Fotos und Skizzen sind oft wertvolle Ergänzungen, die die Unfallbeschreibung greifbarer machen. Skizzieren Sie beispielsweise die genaue Position der Fahrzeuge oder fotografieren Sie Bremsspuren und Schäden. Diese visuellen Hilfen bieten klare Hinweise darauf, wie sich der Unfall ereignet hat.

Tipp 3: Augenzeugen angeben

Falls andere Verkehrsteilnehmer den Unfall beobachtet haben, geben Sie deren Kontaktdaten an und vermerken Sie sie in Ihrer Beschreibung. Augenzeugen können helfen, den Unfallhergang neutral zu bestätigen.

Tipp 4: Nachträgliche Details ergänzen

Sollten Sie sich nach dem Unfall an weitere Details erinnern, notieren Sie diese zeitnah und verständigen Sie die Versicherung oder andere beteiligte Parteien darüber. Frische Erinnerungen sind meist präziser und können den Unfallhergang umfassender und genauer beschreiben.

Tipp 5: Abfolge der Ereignisse chronologisch aufschreiben

Beschreiben Sie den Unfallhergang in der Reihenfolge, in der die Ereignisse stattgefunden haben. Starten Sie mit der Situation kurz vor dem Unfall, schildern Sie dann die unmittelbaren Ereignisse und schließen Sie mit den Auswirkungen des Zusammenstoßes ab. Diese chronologische Reihenfolge hilft, den Unfallhergang für alle Beteiligten verständlich nachzuvollziehen und Missverständnisse zu vermeiden.

Tipp 6: Relevante Verkehrszeichen und Bedingungen erwähnen

Vermerken Sie alle Verkehrszeichen, Ampeln, Straßenmarkierungen oder besonderen Verkehrsbedingungen wie „rechts-vor-links“ oder Geschwindigkeitsbegrenzungen, die an der Unfallstelle eine Rolle spielen. Auch Wetter- oder Straßenverhältnisse (wie Nässe oder schlechte Sicht) sind wichtige Faktoren, die den Unfallhergang beeinflussen können. Solche Details sorgen dafür, dass alle Umstände des Unfalls umfassend berücksichtigt werden.

Tipp 7: Fahrzeugposition nach dem Unfall festhalten

Notieren oder fotografieren Sie die genaue Position der Fahrzeuge direkt nach dem Unfall, bevor diese bewegt werden. Dies zeigt, wo die Fahrzeuge beim Aufprall standen und hilft später, den Hergang präzise nachzuvollziehen. Wenn Sie die Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen bewegen müssen, markieren Sie am besten die ursprüngliche Position mit Kreide oder anderen Hilfsmitteln, um die Details festzuhalten.

Fehler rechtzeitig vermeiden: Worauf Sie bei der Beschreibung achten sollten

Logischerweise sind die Unfallbeschreibungen für die spätere Schadenregulierung elementar. Daher ist es wichtig, keine voreiligen Schuldeingeständnisse zu machen und die Verantwortung anderen gegenüber nicht pauschal zu übernehmen. Halten Sie sich an die Fakten, um Missverständnisse zu vermeiden.

Wir fassen zusammen

Eine präzise Unfallbeschreibung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und fairen Abwicklung des Schadensfalls. Sie dient Versicherungen und Behörden als wichtige Entscheidungsgrundlage. Indem Sie die Ereignisse schrittweise schildern und sich dabei an Fakten und relevante Details halten, stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten ein klares Bild des Geschehens erhalten. Ein gut strukturierter Unfallhergang schützt Sie vor Missverständnissen und sorgt dafür, dass Ihre Interessen optimal vertreten werden.

Ob mit Skizzen, Tabellen oder Fotos – eine umfassende und sachliche Beschreibung hilft Ihnen, die Ereignisse für alle Beteiligten nachvollziehbar darzulegen und Ihre Position zu stärken.